Walter Ratschenberger (1931-2022)
NACHRUF
Wir trauern um ein treues Mitglied der Initiative Architektur und um einen bis ins hohe Alter höchst produktiven Architekten. Walter Ratschenberger wurde 1931 in Salzburg geboren, 1951 maturierte er an der HTL und begann im Anschluss daran, in Graz Architektur zu studieren. Sein Diplom erhielt er 1960. Nach Praxisjahren in Luxemburg kehrte er nach Salzburg zurück, wo er seit dem 31. Jänner 1966 als freischaffender Architekt tätig war. In einer Arbeitsgemeinschaft mit dem gleichaltrigen Sepp Weissenberger (später noch mit Fritz Panek) hat er zahlreiche Bauten vornehmlich in Salzburg und in Oberösterreich errichtet, darunter allein rd. 70 Schulen. In der Stadt Salzburg sind das die Volks- und Hauptschule Herrnau, die Volksschule Lehen II sowie die Volksschule in der Plainstraße. Die Typologie dieser Bauten hat er im ländlichen Raum ebenso realisiert, sodass es wohl wenige Salzburger*innen gibt, die nicht irgendwann mit einer seiner Schulbauten in Berührung kamen. Für das Ausstellungsgebäude der Fa. Wiesner-Hager in der Alpenstraße erhielt er den Ehrenpreis der Stadt Salzburg für das beste Gebäude des Jahres 1972. Er startete seine Laufbahn 1961 mit dem Wettbewerbserfolg für den Neubau des Salzburger Museum Carolino Augusteum (heute Teil des „Haus der Natur“) – den er zusammen mit Carl Mayr und Sepp Weißenberger gewonnen hat und dessen Realisierung trotz einer umgehend begonnenen Standortdebatte schließlich 1963 begann. Walter Ratschenberger hat an vielen Exkursionen teilgenommen und mit seinen kritischen, stets humorvollen Beiträgen die Diskussion angeregt. |
Als einen so herzlichen Menschen wie auf jenem Bild, das auf einer Exkursion nach Belgien 2014 entstand, wollen wir ihn in Erinnerung behalten.