Experimentelle Tendenzen 2006
Förderpreis
Der biennale, vom Bundeskanzleramt – Staatssekretariat für Kunst und Medien – ausgeschriebene Förderungspreis für experimentelle Tendenzen in der Architektur soll architektonisch anspruchsvolle, inhaltlich wagemutige und disziplinär vorausschauende Positionen aufspüren.
Als außerordentlich hoch dotierte Auszeichnung in der Sparte Architektur unterstützt der Förderungspreis die Entwicklung einer jungen, experimentellen Architekturszene in Österreich. Der Hauptpreis ist mit 5.500,- Euro festgesetzt, dazu gehört ein dreimonatiger Studienaufenthalt im Ausland, gefördert mit 1.500,- Euro pro Monat, sowie den Reisekosten zum Ort des Studienaufenthalts. Für drei Anerkennungspreise stehen je 2.000,- Euro zur Verfügung.
Die Anforderungen an die WettbewerbsteilnehmerInnen
Auf Vorschlag einer unabhängigen Jury werden die Preise Fachleuten zuerkannt, die besondere Leistungen auf dem Gebiet experimenteller Architektur erbringen. Es ist jedoch nicht notwendig, dass die eingereichten Arbeiten ausgeführt sind. Sie können auch nur projektiert, bereits publiziert oder schon einmal ausgestellt worden sein.
Die BewerberInnen müssen die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen oder seit mindestens 3 Jahren in Österreich wohnen bzw. arbeiten und sollen am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, also sich nicht mehr in Ausbildung oder Studium befinden. Eine Zusammenarbeit im Team oder mit Fachleuten aus Nachbardisziplinen wie Landschaftsgestaltung, Sozialwissenschaften, Theater, Film, bildende Kunst, neue Medien u.a.m. ist möglich.
Bewerbungen und Preisträger 2006
Die inhaltliche Streuung der Wettbewerbsbeiträge war groß und spannte sich von realisierten Umbauten bestehender Gebäude unter neuen nutzerbezogenen Gesichtspunkten, über didaktische Vermittlungsstrategien für den Unterricht in Schulen bis zu städtebaulichen Visionen für Ballungsräume und aktionistischen Projekten. Die Arbeiten mit interdisziplinärer Herangehensweise beschäftigten sich hingegen mit der sozialen oder auch linguistischen Komponente von Architektur, wie auch mit dem Zusammenspiel derselben mit Musik und Bewegung.
Auch die ausgezeichneten Arbeiten spiegeln diese breite Auseinandersetzung von Architektur wieder:
Bernhard Sommer/Wien: „Transformer“ (Preisträger)
Petra Maier/Wien: „AWWA – Ein Projekt mit sechs Audiowalks zu ausgewählten Wien-Ambientes“
in Zusammenarbeit mit Kenn Mouritzen (Klang) und
Johanne Loegstrup (Produktionsvorbereitung)
Ambros Spiluttini/St. Johann i.P.: „Experimentelle Architektur in der Schule“
Kristina Schinegger/Wien: „Sonic Tower“
Jury
Zur Beurteilung der eingereichten Arbeiten wurde folgende Jury bestellt: Helena Paver Njiric, Zagreb/Graz/Berlin; Christian Knechtl, Wien; Julian Löffler, Feldkirch/Basel (Preisträger 2004).