... am Wandel arbeiten
Marina Hämmerle im Gespräch mit Roman Höllbacher
GESPRÄCHSRUNDEArchitektin sein ist ein Zustand, eine Konditionierung. Man kann die Architektin nicht ablegen wie einen Mantel, auch dann nicht, wenn man aufgehört hat, Architektur zu entwerfen. Es ist eine Form der Rezeption der Welt, die etwas Pathologisches hat. Das Manifeste, das Gebaute hält Körper und Geist auf Trab. Raumwahrnehmung ist gewissermaßen auf Standby gestellt, sie ist jederzeit bereit anzuspringen, um Gesehenes, Erfahrenes einzuordnen und zu hinterfragen. Wo diese Konditionierung, abgesehen vom Salzburger Gestaltungsbeirat, sonst noch brauchbar ist, erläutert Marina Hämmerle im Gespräch mit Roman Höllbacher. Sie gibt Einblick in das, was sie bewegt, worin sie Verantwortung übernimmt und was sie gestaltet, wo sie fördert und mit wem sie sich verbündet, damit Notwendiges und Überraschendes entstehen kann.
Marina Hämmerle
*1960 in Lustenau (A), Studium der Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst Wien, ab 1987 selbstständige Tätigkeit und Projektleitung in renommierten Büros bis zur Bestellung 2005 als Direktorin des vai Vorarlberger Architektur Institut, davor Präsidentin der ZV der Architekten Vorarlbergs. Seit 2013 betreibt sie in Lustenau ein Büro für baukulturelle Anliegen, ist darin vermittelnd und beratend, konzeptionell und publizistisch tätig. Sie wirkt international als Jurorin und Gestaltungsbeirätin, langjährig in Landsberg am Lech, derzeit aktiv für die Städte Memmingen und Salzburg.