Arno Brandlhuber
Architekturprojekte und Andere
VortragVortrag in Kooperation mit der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg. Vom 6. bis 25. August 2012 leitet Arno Brandlhuber dort zusammen mit Christopher Roth den Kurs "Crises, changes, clash – towards a new contemporaneity".
Raumproduktion versteht Arno Brandlhuber nicht als Addition ästhetischer und konstruktiver Elemente, sondern als das „Ordnen von sozialen Beziehungen durch Gebautes“. Aus dieser Perspektive definiert sich Architektur nicht primär über Mauern, Säulen oder Grundrisse, sondern über die Frage des Gebrauchs, des Nicht-, Warum- und Für-wen-Bauens.
Geradezu emblematisch erfüllt sein Galerie- und Ateliergebäude in der Brunnenstraße in Berlin diese Strategie. Über den Umbau dieser Investorenruine aus den 1990er Jahren schreibt Niklas Maak in der FAZ: „Man muss sich dieses Haus wie ein geschickt in die Baulücke und den Vorgabendschungel hineingespanntes, asymmetrisches Riesenregal vorstellen, in das jeder hineinstellen kann, was er will. (...) Und während die zweihundertste Debatte um das unselige Stadtschloss tobt, möchte man die feudalfassadenfixierten Baupolitiker gern einmal in diese Straße umleiten. Von uns aus kann man die großen Sandsteintorten gern wieder einpacken, wenn es mehr solche Orte hier gäbe.“
Arno Brandlhuber, geboren 1964, in Wasserlos hat an der TU Darmstadt und der Accademia del Arte in Florenz Architektur studiert. 1996 wurde das Neanderthalmuseum, sein erster Bau (zusammen mit Zamp Kelp und Julius Krauss), fertiggestellt. Danach war er unter dem Namen b&k+ in Partnerschaft mit Bernd Kniess von Köln aus tätig, ehe er begann, in wechselnden Projektpartnerschaften unter brandlhuber+ zu arbeiten. Seit 2003 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Architektur- und Stadtforschung an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. 2006 zog brandlhuber+ von Köln nach Berlin.
Für seine Arbeiten hat Arno Brandlhuber zahlreiche Auszeichnungen erhalten darunter folgende: Deutscher Architekturpreis, Anerkennungen (2001, 2011), Deutscher Bauherrenpreis (2002, 2011), Architekturpreis Nordrhein-Westfalen (1998, 2001), Kölner Architekturpreis (2000, 2003), Architekturpreis der Stadt Kopenhagen (2007).