Karin Stieldorf (TU Wien): Nachhaltiges Bauen im Bestand
Renate Hammer (Institute of Building Research & Innovation): Zwischen den Säulen – Gebautes an der Schnittstelle von kultureller und ökologischer Nachhaltigkeit
Andrea Jürges (Kuratorin): Umbau und Sanierung – Theater und Opernhäuser im internationalen Vergleich
Anschließend Diskussion mit Andrea Jürges, Karin Stieldorf und Renate Hammer.
Karin Stieldorf (TU Wien): Nachhaltiges Bauen im Bestand
Nachhaltiges Bauen im Bestand kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Aktuell bekommen wir fast täglich die Zerstörung von Gebäuden in der Ukraine in großem Ausmaß präsentiert. Seit Monaten werden aber auch bereits Überlegungen zum Wiederaufbau (auch von Architekt*innen) angestellt und zeigt, dass das Bestreben zu erhalten und/oder wieder herzustellen in unserem Kulturkreis fest verankert und inzwischen als nachhaltige Strategie deutlich positiver konnotiert ist.
Die Bewahrung des baukulturellen Erbes kann aus denkmalpflegerischen, politischen und/oder emotionalen Gründen erfolgen und ist heute gesetzlich verankert. Das war nicht immer so. In „mageren“ Zeiten wurden auch historisch wertvolle Gebäude oft als Rohstofflager genutzt. Nun gebietet es das Gedankengut der Nachhaltigkeit, Gebäude prinzipiell als (Material-)Ressource wertzuschätzen und in die Kreislaufwirtschaft einzubinden. Studien haben auch gezeigt, dass die Renovierung von Gebäuden oft wirtschaftlicher ist als der Neubau.
An einigen Beispielen soll gezeigt werden, dass Ensembles im Zentrum ländlicher Gemeinden für die Bewahrung der lokalen Identität wichtig sind und Zukunftsvisionen dabei helfen können, sie gut zu nutzen. Renovierungsvorschläge für das Otto Wagner Areal in Wien verdeutlichen, wie umfassend und integral dort herangegangen werden muss, damit ein langes weiteres Leben der Anlage möglich wird.
Biographie
Ass. Prof. DI Dr. Karin Stieldorf hat in Innsbruck und Wien Architektur studiert und sich in Wissenschaft, Forschung und Lehre auf das Gebiet „Nachhaltiges Bauen“ spezialisiert. Sie leitet den Masterlehrgang „Nachhaltiges Bauen“ an der ACE der TU Wien sowie das Modul „Lehmbau“ im Masterstudium Architektur. Neben Forschungsprojekten (ERC, FFG, Haus der Zukunft, Klima- und Energiefonds, Wohnbauforschung des BMwA und des Landes Niederösterreich), nimmt sie an Wettbewerben und Jurien teil und bearbeitet als Konsulentin Projekte in der Praxis. Für ihre Tätigkeit wurden ihr u.a. das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich, Preise des bm:vit und von GAU:DI (europäisches Architektur-Netzwerk) verliehen. Mit ihren Student*innen war sie in internationalen Wettbewerben mit Spitzenplätzen erfolgreich (Solar Decathlon, GAU:DI, ISOVER). Das Siegerprojekt des Solar Decathlon „LISI“ wurde erfolgreich im Fertighauspark „Blaue Lagune“ und damit am Markt positioniert. Die Erfahrungen aus diesem Projekt flossen im Anschluss in das Design Build-Projekt VIVIhouse ein, das in der internationalen Bauausstellung (IBA, 2022) als Modell für kreislauffähiges modulares Bauen gezeigt wurde. Seit 1997 wurden alle Projekte im Passivhaus-Standard konzipiert und mit Hilfe dynamisch energetischer Simulation bzw. PHPP optimiert, sowie ihr Nachhaltigkeitsstandard abschließend bewertet.
Zurzeit arbeitet sie an einem internationalen ERC-Projekt zu historischen vernakulären Bauten in alpinen Regionen, an einem FFG-Projekt zur nachhaltigen Sanierung des denkmalgeschützten Otto Wagner-Areals in Wien und leitet das FFG-Projekt „Zukunftsaspekte der Bauwerk-integrierten Photovoltaik (BIPV) in der systemübergreifenden BIM-Planung“.
Renate Hammer (Institute of Building Research & Innovation): Zwischen den Säulen – Gebautes an der Schnittstelle von kultureller und ökologischer Nachhaltigkeit
In den späten 1990er-Jahren etabliert sich im deutschen Sprachraum das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit. Es berücksichtigt die Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales und prägt bis heute unsere Sichtweise. In einer Weiterentwicklung betont das gewichtete Drei-Säulen-Modell die Bedeutung der Ökologie und macht sie zum Unterbau auf dem nun die Säulen Ökonomie, Soziales sowie neu, die Kultur aufsetzen. Letztere bleibt in der Nachhaltigkeitsdebatte häufig unbeachtet. Welche substanzielle Bedeutung kann der Kultur, speziell der Baukultur, in diesem Kontext zukommen oder besteht die Gefahr durch Instrumentalisierung in Banalität abzugleiten?
Biographie
Arch. DI Dr. Renate Hammer, MAS studierte Architektur und Philosophie in Wien, sowie postgradual Urban Engineering in Tokio und Solararchitektur in Krems. Von 1998 bis 2013 war Sie an der DU-Krems tätig, zuletzt als Dekanin der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur. Seit 1999 ist sie selbstständige Architektin. 2013 gründete sie das Institute of Building Research & Innovation. Ihr Arbeits- und Interessenschwerpunkt liegt in der Umsetzung umfassender Nachhaltigkeit im Bauwesen. Spezielle Expertise besitzt sie im Bereich der Tageslichtnutzung. Sie hält Lehraufträge an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz sowie an der Fachhochschule Campus Wien. Sie ist unter anderem Mitglied der Plattform Baukulturpolitik, des Oxford Round Table und des Nachhaltigkeitsbeirats der Salzburger Festspiele.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Große Oper – Viel Theater?". Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main. Die Kuratoren der Ausstellung sind Andrea Jürges und Yorck Förster. Ausstellungsgestaltung von Mario Lorenz.
In Kooperation mit den Salzburger Festspielen. Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Salzburger Festspiele.
Vorträge von Ingonda Hannesschläger (Universität Salzburg), Eva Hody (Bundesdenkmalamt) und Robert Hoffmann. Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Große Oper – Viel Theater?". Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main.
András Pálffy (Jabornegg & Pálffy Architekten) stellt in einem Vortrag das Architekturbüro sowie aktuelle Projekte – mit Hauptaugenmerk auf die Erweiterung der Festspielhäuser – vor. Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Große Oper – Viel Theater?". Eine Ausstellung des Deutschen Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main.
Eröffnung der Ausstellung "Große Oper – Viel Theater?". In Kooperation mit den Salzburger Festspielen und dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) Frankfurt am Main. Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Salzburger Festspiele.
Anlässlich des Großprojekts „Festspielbezirk 2030“ bringen wir eine viel beachtete Ausstellung des Deutschen Architekturmuseums (DAM), Frankfurt am Main zu europäischen Bühnenbauten nach Salzburg. In Kooperation mit den Salzburger Festspielen. Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Salzburger Festspiele.
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