Frühstück mit Film-Matinee
Architekturtage 2018, FilmprogrammIl Girasole – Una casa vicino a Verona
Ein Film von Christoph Schaub und Marcel Meili, CH 1995, 17 Min, OV
Die „Villa Girasole“ richtet sich wie eine Sonnenblume nach dem Lauf der Sonne. Das Haus in der Nähe von Verona wurde 1935 erbaut und kann sich mittels eines Motors 360 Grad um die eigene Achse drehen. Der Film evoziert die Zeit, in der dieser Bau entstanden ist. Man spürt die Faszination an der Technik und eine Verklärung der Neuen Welt, den Optimismus des späten italienischen Futurismus.
Aus dem Auge
Ein Film von Matthias Zuder, D / A 2013, 11 Min, OV
Eine Kamerafahrt führt durch den schier endlosen Korridor des Prestigeprojekts der nationalsozialistischen „Kraft-durch -Freude“-Bewegung in Prora an der deutschen Ostsee. Aus dem O_ wird der gewaltige Gebäudekomplex kontextualisiert: „Der Krieg ist die Kultur der Vernichtung“, heißt es einmal. Als Erholungsort sollte das unvollendete NSVorzeigeprojekt, das in seiner Gigantomanie den faschistischen Wahnsinn erahnen lässt, zu dieser „Kultur“ beitragen. Das reduzierte Porträt eines Nicht-Orts, der seine Bestimmung glücklicherweise niemals erfüllte.
Moving Midway
Eine unwahrscheinliche Geschichte – ein Farmhaus in Bewegung?
Ein Film von Godfrey Cheshire Robert Hinton und Jay, Spain / USA 2007, 98 Min, OV
Wer, außer Werner Herzog, käme auf die Idee, ein altes Plantagenhaus auf einen Laster zu laden und es in Sicherheit vor Einkaufszentren und Erschließungsplänen zu bringen? Nun, der Cousin des Regisseurs zum Beispiel. Aber der Umzug des ganzen Hauses ist nur ein Aspekt dieser außerordentlichen Dokumentation, die die Agonien und Ironien der amerikanischen Südstaatengeschichte – verbunden mit der eigenen Familiengeschichte – mit Witz und Mitgefühl aufzeigt.