Into the earth | part 2
Ein Research Projekt von tanzbuero
PRÄSENTATIONDas Thema Boden und Erde ist mit der Architektur unweigerlich verbunden. Der Boden schafft den Raum und zugleich ist Erde ein Werkstoff, mit dem gebaut wird. Die Erdoberfläche ist endlich und Flächenwidmung ist ein brandaktuelles Thema. Vor allem in den Innenstädten hat nur noch ein geringer Anteil des Erdbodens direkten Kontakt zur Luft. Die Zersiedelung sorgt dafür, dass die Bodenversiegelung immer weiter in noch unbebaute Bereiche hinein reicht. Wir lassen uns mit Into the earth | part 2 auf eine (für uns) ganz neue Art der Auseinandersetzung mit dem Thema Boden ein.
Die Initiative Architektur hostet Into the earth | part 2 und schafft damit einen Raum für transdisziplinäre Begegnungen mit dem Element Erde in künstlerischer Vielfalt. Die Künstler*innen des Research Projekts verbringen gemeinsame Tage im Architekturhaus Salzburg. In Form von Video, Sound, Text und Performance sowie Lectures und Diskussion werden die erdigen Ergebnisse von Into the earth | part 2 am Samstag, 28. Jänner 2023, um 18:30 Uhr öffentlich gemacht.
Das Research Projekt in drei Teilen von tanzbuero versammelt die Künstler*innen Lisa Kortschak, Elke Laznia, Lisa Hinterreithner, Markus Hanakam und Roswitha Schuller sowie die Theoretikerinnen Elke Krasny und Karin Reisinger, um Annäherungen an Böden und Erde(n) multiperspektivisch zu thematisieren. Es versucht dabei, über dekoloniale Boden-Konzepte, Rückbindungstrategien und ökologisches Bewusstsein mit Boden in Kontakt zu kommen. Aus den Feldern bildende Kunst, Performance, Literatur und feministischer Theoriebildung wird die Auseinandersetzung mit Boden mit Newcomer*innen sowie Expert*innen gleichermaßen geführt.
Teilnehmer*innen:
Lisa Kortschak, Elke Krasny, Markus Hanakam & Roswitha Schuller, Elke Laznia, Karin Reisinger, Lisa Hinterreithner
Kuratorin:
Lisa Hinterreithner
Produktion:
Sabine Jenichl
tanzbuero wird unterstützt von Stadt Salzburg und Land Salzburg.
In Kooperation mit Initiative Architektur.
Pressespiegel zur Veranstaltung:
-
Salzburger Nachrichten vom 26. Jänner 2023
Into the earth | part 1 führte dabei zu ersten individuellen Visualisierungen, künstlerischen Impressionen und der Lecture: Erd-Geschichten von Elke Krasny (https://blog.tanzbuero.net/). Aufbauend auf part 1, der als Online-Präsentation im Dezember 2021 stattfand, werden die bisherigen Prozesse fortgesetzt. In Form einer künstlerisch-forschenden Werkstatt werden die Beiträge im Architekturhaus öffentlich gemacht.
Hier treffen die einzelnen Arbeiten erstmals aufeinander und geben Einblicke in Interessen, Fragestellungen und Assoziationen zu Böden und Erde(n). Es entsteht ein installatives Display multipler Zugänge, künstlerischer Methoden, Ästhetiken und Diskurse, die sich als künstlerisch-forschende Boden-Werkstatt versteht. Die Initiative Architektur schafft damit einen Denk-Raum für die prozessuale Zusammenführung transdisziplinärer, künstlerischer Vielfalt und Diskursivität, welche in Form von Video, Sound, Text und partizipativen Installationen sowie Gespräch und Diskussion mit einem Publikum erprobt und diskutiert werden.
Ein dritter Teil wird den Abschluss des Projektes bilden.
tanzbuero versteht sich als eine Research Plattform, die künstlerische und diskursive Prozesse ermöglicht. Es lädt Künstler*innen und Theoretiker*innen ein, sich auf gegenwärtige gesellschaftliche Fragestellungen zu beziehen, zu diskutieren und diese künstlerisch wie theoretisch zu bearbeiten. tanzbuero produziert dabei keine abgeschlossenen Kunstprojekte. Im Gegenteil. Der Fokus liegt auf einer prozesshaften Auseinandersetzung, deren Schwerpunkt auf Entwicklung, Austausch und Experiment liegt.
Beiträge:
Zwischen Erde und Luft: Feministische Forschungsperspektiven |
Effekte kolonialer Verstrickungen bestimmen die zeitgenössischen materialen und bio-nekro-politischen Verhältnisse zwischen Erde und Luft. An der Grenze von dem, was wir als lebendig verstehen, eröffnet dieser Dialog zwischen Elke Krasny und Karin Reisinger plurale Zugänge, die versuchen, anthropozentrierte Sichtweisen zu destabilisieren. |
Beständig Gewimmel – Constant Swarming, 2022—23 |
Wie funktionieren Handlungen und Rituale, Funktionales als Körper und Oberfläche, wie verschiedene Oberflächen – auch als Illusion. Beständig Gewimmel – Constant Swarming widmet sich den bewegten anorganischen Bestandteilen der Erdkruste, den Silikaten und ihren Formationen. Es sind Mikrochoreographien, die als medial unterstütztes Spiel gedacht und genutzt werden und Betrachter*innen zu Akteur*innen zwischen den Schichtungen, Oberflächen und sensorischen Eindrücken werden lassen. |
hands in soil – feet on earth |
Wie machen sich menschliche Verflechtungen mit Erde(n) (wieder) erfahrbar? Wie können wir Erde(n) denken und sie (wieder) lieben? Lisa Hinterreithner versuch es mit physischem Kontakt. Erde, Schlamm, Lehm kneten, formen, betrachten, riechen. Im Berühren blitzt eine Vitalität auf, die sich als Echo oder Resonanz beschreiben lässt. Es ist ein Erd(en)-Sensibilisierungsprozess. Scheinbar mühelos … |
Textformation |
Mit Worten und einem Textkörper versucht Elke Laznia eine persönliche Beziehung zum Boden aufzubauen, ihn zum Du und Ich zu machen, und um Sorge zu tragen, sie gräbt das Gesicht ihrer Mutter aus der Erde, haltet es gegen das Licht und es ist ihr Spiegelbild, isst es, trinkt es, verdaut und scheidet es aus, es ist eine Transformation. Aber so gefährdet. Die Verbindung zwischen der Erde und uns ist gestört und verletzt. |
underground |
it is soil as sustinance/ soil as an interface/ it is soil as the heritage/ and soil as home/ it soil as a repository/ soil as story/ soil as a body/ soul as soul. |
|