Presseinformation: 20 Jahre Initiative Architektur
20 Jahre Baukulturvermittlung unter großem Zuspruch gefeiert
Noch bis 5. Oktober sind die Projekte eines Zentrums für Architektur in Salzburg, entworfen von StudentInnen des Instituts für Architekturtheorie an der TU Wien in einer Ausstellung zu sehen. Nach zweitägiger Exkursion mit Besichtigung mehrerer möglicher Bauplätze wählten die Studenten das Heizkraftwerk Salzburg Mitte als spannendsten, fiktiven Standort. Die starke architektonische Wirkung des Gebäudes auf einem Filet-Grundstück direkt an der Salzach als Naherholungsgebiet der Stadt und nicht zuletzt der heftige Aufruhr in der Bevölkerung, der bei seiner Errichtung um die Jahrtausendwende aufbrauste, waren Gründe dafür. 10 Jahre später, stellt sich die Frage nach einer neuen Ästhetik, einem neuen Umgang mit dem Thema des Urbanen und darüber hinaus auch ganz grundlegend wie Architektur an die breite Öffentlichkeit vermittelt werden kann.
Ein Workshop am Nachmittag sollte die Möglichkeiten der von vielen Seiten geforderten Einrichtung eines Zentrums für Baukultur ausloten. Bei der abendlichen Podiumsdiskussion unter Moderation von Bernhard Flieher von den SN, traten GR Dagmar Aigner (i.V. für Bgm. Heinz Schaden), SR Claudia Schmidt, SR Johann Padutsch, LR Hans Mayr und L.Abg. Wolfgang Mayer einmal nicht als Politiker auf, sondern schlüpften in die Rolle von Journalisten und stellten dem Expertengremium Fragen zum Zentrum für Architektur. Diese Art "Pressekonferenz" griff auf heitere Art und Weise das Thema eines eigenen Hauses auf, das seit der Gründung in den Statuten der Initiative Architektur verankert ist.
Anschließend startete ein Fest mit künstlerischen Beiträgen zum Thema Architektur von Astrid Rieder und Eva Roscher, Sina Moser, ohne titel und dem oenm, das mit einer Interpretation des Stückes "Linaia Agon" vom Architekten und Komponisten Iannis Xenakis durch den Dusan Krajnc (Posaune) und Josef Steinböck (Tuba) aufwarten konnte.
Spanferkel- und Geburtstagstortenbuffet sowie Live-Musik von Kosmotron und Dance-Floor Sounds von DJ Bernhard Flieher rundeten das Programm ab. Die Gäste tanzten bis in die frühen Morgenstunden.
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Workshop, Vernissage, Diskussion und Fest
20 Jahre INITIATIVE ARCHITEKTUR Salzburg
Zentrum für Architektur Salzburg
Donnerstag, 19. September 2013
Großer Saal und INITIATIVE ARCHITEKTUR im Künstlerhaus
Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg
Wir schreiben das Jahr 1993, unendliche Weiten, unendliche Ödnis – nein nicht im Weltall, sondern in der Architektur(vermittlungs)landschaft Salzburgs. Junge Astronauten, pardon junge Architekten machen sich auf, diese Weiten zu beleben, indem sie ein kleines Pflänzchen setzen, ein Pflänzchen, das nun seit 20 Jahren fleißig gegossen und gepflegt wird, das manchmal schon fast am Vertrocknen war, aber immer wieder belebt wurde und inzwischen feste Wurzeln im Kulturboden Salzburgs geschlagen hat, die Initiative Architektur Salzburg.
Diese Verankerung und ihre Wirkung auf das Umfeld ist der Anlass, das 20-jährige Bestehen gebührend zu feiern. Aus einer Initiative heraus entstanden, hat die IAS seit 2001 ihren Sitz im Künstlerhaus und seit 2008 auch eine eigene Ausstellungsfläche, die nun ganzjährig mit Architekturausstellungen bespielt wird. Der Vorstand – zur Zeit zwölf Personen – arbeitet ehrenamtlich und wird alle zwei Jahre neu bestellt. Das Team der IAS – inzwischen auf drei, teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter angewachsen (!) – organisierte rund 1.000 Veranstaltungen in den letzten 20 Jahren. Seit 2000 zählt dazu die Abwicklung und Organisation des „Architekturpreis Land Salzburg“ und seit 2002 die ebenfalls biennal stattfindenden österreichweiten Architekturtage.
Auch die Liste der Kooperationspartner kann sich sehen lassen: Von der ETH Zürich, über die Reed Messen, von der Salzburger Sommerakademie bis zum Jagglerhof im Lungau.
Das Ziel der Bevölkerung die gebaute Umgebung nahe zu bringen, Architektur in ihren vielfältigen Facetten zu beleuchten und das Verständnis für zeitgenössische Baukultur zu fördern, wurde in den 20 Jahren nie aus den Augen verloren. Über die künftigen Aufgaben einer im Zeitgenossentum verankerten Architektur(vermittlung) in Salzburg, möchten wir nun aber bei einem Workshop gemeinsam mit ausgewählten Personen aus Architektur, Bildung, Kultur, Journalismus, Wirtschaft und Verwaltung nachdenken. Das Institut für Architekturtheorie der Technischen Universität Wien beschäftigt sich mit der Frage eines „Zentrums für Architektur“ und wird die Ergebnisse in einer eigens gestalteten Ausstellung präsentieren.
Das Pflänzchen Architekturvermittlung ist ein zartes, zur Stärkung (be)gießen es am 19. September 2013 im Rahmen eines Festes mit Ausstellungseröffnung und Diskussion im Künstlerhaus.
Workshop
Zentrum für Architektur in Salzburg
Großer Saal im Künstlerhaus, 12.00-16.30 Uhr
18.30 Uhr
Vernissage "Zentrum für Architektur Salzburg"
INITIATIVE ARCHITEKTUR im Künstlerhaus
Sommerentwerfen: 15 ArchitekturstudentInnen der TU Wien unter Leitung von Kristina Schinegger, Stefan Rutzinger und Christoph Müller machen sich Gedanken über ein Zentrum für Architektur.
Begrüßung: Christoph Müller, Institut für Architekturwissenschaften / Fachbereich Architekturtheorie der TU-Wien
Der beste Entwurf wird prämiert und erhält eine Teilnahme an der Architekturexkursion
nach Brünn, Zlín und Luhačovice im Oktober 2013.
19.00 Uhr
Prämierung der besten Entwürfe
19.30 Uhr
Politik und Zentrum für Architektur in Salzburg im Dialog
Großer Saal im Künstlerhaus
Ein Gespräch mit Bürgermeister Heinz Schaden, Stadträtin Claudia Schmidt, Stadtrat Johann Padutsch, Landesrat Heinrich Schellhorn, Landesrat Hans Mayr und Landtagsabgeordneter Wolfgang Mayer.
20.00 Uhr
Festbeginn
mit Spanferkel, cultig-vegetarischen Gerichten und Geburtstagstortenbuffet
Live-Musik mit der Jazz-Funk-Combo Kosmotron, ab Mitternacht Dance-Floor Sounds mit DJ Bernhard Flieher / Johann Padutsch
Künstlerische Aufführungen:
Astrid Rieder und Eva Roscher: Trans Art Performance BILD_KLANG : KLANG_BILD (Astrid Rieder zeichnet großflächig zu der Improvisation von Eva Roscher auf dem E-Piano)
Sina Moser: unique (Harfe)
Theaterstück vom Verein ohnetitel
musikalisches Ständchen vom Verein oenm
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Ausstellung
"Zentrum für Architektur Salzburg"
INITIATIVE ARCHITEKTUR im Künstlerhaus
Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg
Eröffnung: Donnerstag, 19. September 2013, 18.30 Uhr
Begrüßung: Christoph Müller, Institut für Architekturwissenschaften / Fachbereich Architekturtheorie der TU-Wien
Ausstellungsdauer: 20. September bis 5. Oktober 2013
Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag: 12 – 18 Uhr
5. Oktober - LANGE NACHT der MUSEEN: 18 – 01Uhr
Das 20-jährige Bestehen der Initiative Architektur und ihre Wirkung auf das Umfeld war Anlass, über die Zukunft einer im Zeitgenossentum verankerten Architektur(vermittlung) in Salzburg nachzudenken.
Das Institut für Architekturtheorie der Technischen Universität Wien unter Leitung von Kristina Schinegger, Stefan Rutzinger und Christoph Müller beschäftigte sich eines Entwurfsseminars mit der Frage eines „Zentrums für Architektur Salzburg“ und wird sieben Projekte in dieser Ausstellung präsentieren.
STATEMENTS ZU 20 JAHREN INITIATIVE ARCHITEKTUR
AUS DER POLITIK
Der Verein Initiative Architektur hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem wichtigen Vermittler in Sachen Architektur in Salzburg entwickelt.
Die zahlreichen Veranstaltungen richten sich bewusst nicht nur an ExpertInnen, sondern vielmehr auch an alle Interessierten in der Stadt. Dabei ist das Ziel die Möglichkeiten und Chancen, welche sich durch Architektur für die BewohnerInnen ergeben, nicht nur aufzuzeigen, sondern ihnen diese aktiv näher zu bringen.
Die Vermittlungsformate sind vielfältig, vielschichtig und bunt. Besonders mit der Programmschiene stadt:quartier:arbeit will die Initiative Architektur nun vermehrt in die einzelnen Stadtteile gehen und auf diese aufmerksam und neugierig machen.
Ich darf mich beim Team der Initiative Architektur für dieses Engagement sehr herzlich bedanken und weiterhin alles Gute für die Zukunft wünschen!
Dr. Heinz Schaden
Bürgermeister der Stadt Salzburg
Städteplanung ist ein sehr langfristiger Prozess – sowohl auf Seiten der Politik als auch auf Seiten der Stadtplaner können keine kurzfristigen Erfolge bejubelt werden. Bis sich neue Erkenntnisse in die Praxis umsetzen lassen, vergehen eher Jahrzehnte denn Jahre.
Die Stadtplanung selbst klammert Architektur aus ihren abstrakten Zukunftskonzepten weitgehend aus. Mobilität, Infrastruktur, Bebauungsdichten u.ä. werden flächendeckend festgelegt, auf Gestaltung wird wenig Wert gelegt und abgesehen von Einzelobjekten wird durch ökonomische Kriterien ein enger Rahmen geschaffen. Ins Spiel kommt Architektur erst viel später über den Umweg verschiedenster Beiräte und Kommissionen bei der Beurteilung von einzelnen Projekten. Diese im öffentlichen Diskurs als solitäre Bauwerke beurteilt bzw. in letzter Zeit eher gebrandmarkt, werden für den Bürger erlebbar und finden somit ihren in den Fokus der Öffentlichkeit. Daran entzündet sich dann auch die weitgehend von Fakten befreite Diskussion – vorrangig bestimmt durch das jeweilige subjektive Empfinden von Ästhetik werden dann Einzelurteile gefällt und verteidigt. Dieser Prozess ist demokratisch und hinzunehmen, er geht aber am Kern der Sache vorbei.
Die Mühe einer Gesamtbetrachtung der Stadt nimmt kaum jemand noch auf sich, aber ohne architektonische Gestaltungsanweisungen wird die Stadtplanung die einstigen Qualitäten der Stadtbaukunst nicht mehr erreichen. Betrachtet man das historische Salzburg, dann stellt sich die Frage ob, vergleichbare Ensembles in heutiger Zeit überhaupt möglich wären. Was wir benötigen ist ein Verbund von städtebaulichen Visionen und architektonischem Zusammenhang. Städtischer Raum ist öffentlicher Raum und verlangt nach einer zusammenhängenden Gestaltung. Nur so kann man die Stadt, abseits von einigen umstrittenen Einzelprojekten, auch mit zeitgenössischer Architektur weiterentwickeln.
In diesem Sinne halte ich die Initiative Architektur und ihre Funktion als bewusstseinsbildende Institution für eine notwendige und wichtige Bereicherung im Stadtgefüge und gratuliere zum 20 jährigem Bestehen.
Stadträtin Mag. Claudia Schmidt
Ressort: Bauwesen, Hochbau
20 Jahre eine engagierte Stimme für den Qualitätsanspruch bei der (baulichen) Entwicklung der Stadt und mehr und mehr auch Vermittler einer zeitgenössischen Bau- und Planungskultur, zunehmend über das „Fachpublikum“ hinaus. Das ist für mich die Initiative Architektur. Gut gereift aber jung geblieben ist sie in Zeiten, in denen tagespolitische und mediale Effekthascherei wieder allzu oft über den fachlichen Diskurs gestellt werden, wichtiger den je. Alles Gute für die nächsten 20 Jahre und darüber hinaus.
Stadtrat Johann Padutsch
Ressort: Raumplanung und Baubehörde
Leidenschaft, Mut, Demut, Phantasie und Verantwortung
Wir sollten wieder öfter ganz bewusst von „Baukunst“ sprechen. Keine Kunst prägt den öffentlichen und privaten Raum so nachhaltig wie die Baukunst. Es ist schade, wenn Architektur nur als Spielwiese, Aufputz oder Geschmackssache verstanden wird. In Wahrheit geht es ihr um umfassende Qualität und ist sie ganz zentral für unsere gesamte Lebensqualität.
Die Architektur verdient daher unsere Achtsamkeit. Sie braucht Leidenschaft, Mut, Demut, Können, Phantasie, Engagement und Verantwortung. Wir dürfen uns in Salzburg über viele Fortschritte und gelungene Beispiele guter Architektur freuen.
Die Vermittlung von Architektur und der gesellschaftlichen Austausch über sie bleiben aber eine Herausforderung. Wir wissen, dass daran noch gearbeitet werden muss. Als Landesrat für Kultur möchte ich gerne dazu beitragen. Ohne die „Initiative Architektur“ ist ein solcher Dialog nicht zu denken. Ich gratuliere daher auch ganz eigennützig zum 20jährigen Bestehen. Vielen Dank und bitte weiter so.
P.S.: Auch das muss bei dieser Gelegenheit gesagt werden: Es war der ehemalige Planungsstadtrat Johannes Voggenhuber, der mit seiner Architekturreform und der Installierung von unabhängigen Gestaltungsbeiräten in Salzburg das Thema Qualität - vor allem auch im sozialen Wohnbau - erst wieder in den öffentlichen und politischen Diskurs eingebracht hat. Er hat damit den Boden bereitet, unter anderem auch für Projekte wie die „Initiative Architektur“.
Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn
Ressorts: Kultur, Soziales, Pflege, Volkskultur, Museen
Besonders im Wohnbau gilt es, die aktuellen und zukünftigen Aufgaben engagiert anzugehen. Im Regierungsprogramm hat sich die Koalition auf ambitionierte Ziele geeinigt, um die drängenden Herausforderungen im Wohnbau zu bewältigen.
Wohnen für die Salzburgerinnen und Salzburger erschwinglich zu machen beziehungsweise zu erhalten, ist das vorrangige Ziel. Die Salzburger Wohnbauförderung trägt einen wesentlichen Teil dazu bei. Durch die aktuelle Novelle des Wohnbauförderungsgesetzes Anfang 2012 wurde eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt. Darunter fallen beispielsweise die Erhöhung der Einkommensgrenzen um etwa zehn Prozent, die Erhöhung der Altersgrenzen bei wachsenden Familien von 40 auf 45 Jahre, die Erhöhung der Förderung für Alleinerzieherinnen und Alleinerzieher, die Förderung für Fotovoltaikanlagen oder die Einführung eines Zusatzdarlehens in der Kaufförderung.
Von der Wohnbauförderung profitieren nicht nur tausende Salzburger Familien, sondern auch der Arbeitsmarkt und die Bauwirtschaft. Mit der Schaffung von Wohnraum werden auch die Fachkräfte im Land gehalten.
So trägt die Wohnbauförderung dazu bei, vielen Salzburgerinnen und Salzburgern die Sanierung ihrer eigenen vier Wände zu erleichtern oder den Traum vom Eigenheim verwirklichen zu helfen.
Leistbares Wohnen hat für mich oberste Priorität. Dabei muss – als ein Baustein – auch bei den Baulandpreisen angesetzt werden. Als ehemaliger Bürgermeister kann ich sagen, dass bei jeder größeren Widmung Flächen für die Baulandsicherung reserviert oder Vorbehaltsflächen für bestimmte, notwendige Nutzungen ausgewiesen werden müssen. Im städtischen Bereich gibt es noch einiges an bisher ungenutzten Restflächen, welche man gut für kleinere Wohnprojekte aktivieren könnte. Natürlich wird es auch sinnvoll sein, die bautechnischen Vorschriften – vor allem im geförderten Wohnbau – auf ihre Notwendigkeit hin zu überprüfen. Einige Vorgaben scheiden da ein wenig überzogen und wären zu hinterfragen – ob zB tatsächlich jede Wohnung barrierefrei errichtet werden muss, oder ob nicht etwa weniger ehrgeizige Energierichtwerte günstiger im Bau und praktikabler im Gebrauch wären.
Abschließend kann ich noch einmal betonen, dass es mein persönliches Anliegen und auch die Bestrebung und Auftrag der Landesregierung ist es, das Land Salzburg mit erschwinglichem und rasch verfügbarem Wohnraum auszustatten.
Landesrat Hans Mayr
Ressorts: Verkehr, Infrastruktur, Wohnbau
Allein die etymologische Betrachtung des Begriffes Architektur skizziert die grundlegenden Diskussionsstränge: Kunst, Technik, Wissenschaft, Tektonik – oder die Synthese dieser Begriffe?
Die Begriffsdefinition führt zwangsläufig zu ideologischen Kontroversen, zu einem Interessenkonflikt oder –ausgleich. Die Interessen des Bauherrn, als dessen Treuhänder der Architekt fungiert und die gesellschaftspolitische Verantwortung des den öffentlichen Raum gestaltenden Architekten. So betont die neue Salzburger Landesregierung in ihrem Arbeitsübereinkommen erstmals die Bedeutung der Architektur in Hinblick auf soziale Nachhaltigkeit und Partizipation. Aus Sicht der Salzburger Volkspartei sind folgende Aspekte zentral:
• Architektur muss auch dem leistbaren Wohnen dienen und darf dieses Grundbedürfnis nicht verteuern. Gerade dieses Thema wird derzeit in Salzburg stark diskutiert. Es bedarf einer fairen und klugen, sozialpolitisch verantwortlichen Herangehensweise. Konkret ist dabei der Landesgesetzgeber gefordert, jene technischen Einsparungspotenziale zu identifizieren und zu beseitigen, die das Bauen ohne Qualitätsverluste kostengünstiger machen, sowie Maßnahmen zu setzen, welche vorhandene Nachverdichtungspotenziale erschließen.
• Architektur ist das Fundament für die Grundbedürfnisse jeder Gesellschaft: Wohnen und Wirtschaft. Die Salzburger Volkspartei wird sich daher dafür einsetzen, im Dialog mit den Architekten, der Bauwirtschaft, den Bauherren, den Bewohnern und der Wirtschaft optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zentral wird dabei die Neuaufstellung eines der wichtigsten Instrumente, des Landeswohnbaufonds in Hinblick auf Kontrolle, Steuerung und Transparenz sein.
• Architekur hat unter anderem gesellschaftspolitische (soziale Nachhaltigkeit, Partizipation, Barrierefreiheit, Generationen), umweltpolitische (autoreduziertes, energieeffizientes Wohnen) und wirtschaftspolitische Bedeutung (Funktionalität für die Betriebe, Bedeutung für die lokale Bauwirtschaft).
Die Bewertung der jeweiligen Werke der Architekten muss mitunter kontrovers ausfallen – die Aufgabe der Befriedigung elementarer Grundbedürfnisse steht außer Streit.
LAbg. Mag. Wolfgang Mayer
Wohnbausprecher
GRUSSBOTSCHAFTEN AUS KULTUR, WIRTSCHAFT UND WISSENSCHAFT
Was steckt für uns „buchstäblich“ in der Initiative Architektur Salzburg?
… eine Grußbotschaft in scrabbelhafter Sprachspielform aus dem Referat für Kunstförderung, Kulturbetriebe und Kulturrecht
des Landes Salzburg mit den besten Glückwünschen zum 20. Geburtstag. Wir gratulieren zur konsequenten Entwicklung der Architekturdiskussion, wir danken für die Partnerschaft bei der Vergabe des Architekturpreises des Landes Salzburg und
wir wünschen weiterhin viel initiative Kraft.
Alles Gute!
Mag. Claudia Prommegger
Referatsleiterin, Land Salzburg - Kunstförderung, Kulturbetriebe und Kulturrecht
20 Jahre Initiative Architektur bedeuten für die Stadtplanung Salzburgs vor allem 20 Jahre engagierte Diskussionspartner zu den aktuellen Entwicklungen in der Stadt!
... und diese Diskussion ist nicht nur für die Stadtplanung und den Gestaltungsbeirat von Bedeutung, sondern generell für den öffentlichen Diskurs in der Stadt zu den Themen Architektur, Stadtentwicklung, Altstadt etc.
Grundlage und vielfach Voraussetzung für diesen öffentlichen Diskurs bilden die zahlreichen Aktivitäten der Initiative Architektur zur Begegnung mit Architektur wie auch die breite Öffentlichkeitsarbeit für eine Kultur des zeitgemäßen Bauens.
Besonders hervorgehoben werden sollen dabei die vielen Vorträge und Exkursionen, die nicht nur dem Fachpublikum einen Einblick in die aktuellen Projekte ermöglichen; ebenso trugen auch die Architekturpublikationen zu einem breiteren Verständnis in der Öffentlichkeit bei.
Der jüngste von der Initiative Architektur publizierte „Architekturführer der Stadt Salzburg“ ist seit dem Jahr 2008 on-line zu finden - www.archtour-stadt-salzburg.at – und wird in enger Abstimmung mit der Stadtplanung laufend fortgeführt bzw. aktualisiert.
Das 20jährige Bestehen der Initiative Architektur einerseits wie auch das 30jährige Bestehen des Salzburger Gestaltungsbeirats wurden von der Initiative Architektur nun zum Anlass genommen, diesen On-line-Architekturführer mit der Applikation „archtour mobil“ auch für jedes internetfähige Smartphone anwendbar zu gestalten.
Diese gemeinsam geplanten Aktivitäten zeigen, dass kooperative Zusammenarbeit zwischen der Initiative Architektur und der Stadtverwaltung vieles in Bewegung setzen kann und ein qualitatives Weiterentwickeln ermöglicht.
Ich wünsche der Initiative Architektur weiterhin Erfolg und Durchhaltevermögen, besonders in schwierigen Zeiten.
Dipl-Ing. Johann-Michael PAUL
Amtsleiter der MA 5/03 - Amt für Stadtplanung und Verkehr, Magistrat Salzburg
Zuallererst: Herzliche Gratulation zu Ihrem 20. Geburtstag!
Für eine ehrenamtlich tätige Initiative ist ein 20-jähriges Jubiläum nicht selbstverständlich. Viele solcher freiwilligen Initiativen und Vereinigungen, haben im Laufe der Jahre ihren anfänglichen Schwung verloren und sind im Laufe der Jahre immer leiser geworden.
Dies ist bei der Initiative Architektur nicht der Fall. Wie am ersten Tag, aus meiner Wahrnehmung mehr noch als am ersten Tag, kämpft diese Initiative mit hohem Engagement für eine hohe Bauqualität in unserem nach wie vor schönen Salzburg.
Albert Camus meinte, dass Kunst eine in Form gebrachte Forderung nach Unmöglichem ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass seitens des Bauherren vielfach der Hinweis „Das ist unmöglich“ kommt oder kommen muss. Die Aussage des deutschen Schriftsteller Leopold Frank wonach Kunst Weglassen ist, gefällt da schon viel besser.
Bereits daraus ist das Spannungsfeld zwischen guter zeitgenössischer Architektur einerseits und der Leistbarkeit von Wohnraum andererseits zu erkennen. Nur in gemeinsamer Arbeit ist es möglich, diesen gordischen Knoten zu lösen und beide Ziele zu erreichen. Dafür schätze ich die Initiative Architektur, dass sie versucht, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen, um nach Albert Camus das Unmögliche in Form zu bringen.
Gemäß eigenen Angaben setzt sich die Initiative für zeitgenössische Architektur ein. Im Ausdruck „zeitgenössisch“ verbirgt sich auch der Genosse. Als Genosse, vom althochdeutschen „ginoz“, bezeichnete man früher einen Kameraden oder Gefährten, jemanden, auf den man sich verlassen konnte, der dieselben Ziele hatte und mit dem man gemeinsame Erfahrungen geteilt hat.
In diesem Sinne, so denke ich, sind wir Genossen. Personen die dieselben Ziele haben, nämlich jene Ziele, welche der frz. Schriftsteller André Maurois so schön auf den Punkt bringt: „Kunst (auch Baukunst) ist das Bemühen, neben der wirklichen Welt eine menschlichere Welt zu schaffen.“
In dem Wissen die gleichen Ziele zu verfolgen, freue ich mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit auch in den nächsten beiden Jahrzehnten! Herzlichen Dank für Ihr Engagement, es ist für mich sowohl Ansporn als auch Herausforderung zugleich.
Markus Sturm
Vorstandsobmann Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft „die salzburg“
Als ich 1993 in der Galerie 5020 in Salzburg arbeitete, fanden die öffentlichen Veranstaltungen der Initiative Architektur in den Räumlichkeiten der Galerie statt. Schon damals – ich erinnere mich besonders an die Vorträge von Riegler Riewe Architekten und Anton Schweighofer – waren die professionell vorbereiteten Werkpräsentationen und anschließenden Diskussionen, eine große Bereicherung für die Kulturszene in Salzburg und unsere Arbeit in der Galerie.
2005 – bei meiner Rückkehr nach Salzburg als Leiterin des Salzburger Kunstvereins – war ich erfreut, die Initiative Architektur als Mieter eines Ateliers im Haus vorzufinden. Schon in den ersten Gesprächen mit Paul Raspotnig, dem künstlerischen Leiter der IA bis 2009 wurde klar, wie engagiert die IA ihre Arbeit für ein größeres Verständnis zeitgenössischer Architektur hier in Salzburg betreibt. Es war mir eine Freude, dass wir bei einigen Projekten zusammenarbeiten konnten – besonders möchte ich in diesem Zusammenhang verweisen auf die regelmäßig Präsentationen im Ausstellungskabinett des Salzburger Kunstverein: ich erwähne hier die 2005 stattgefundene Ausstellung „Skizzen für ein Haus der Architektur“, welche bereits damals den Bedarf für ein eigenes Haus für Architekturvermittlung formulierte und die Ausstellung „Bau / Kunst / öffentlicher Raum“ (2007), die sich mit der wichtigen Frage der Kunst im öffentlichen Raum beschäftigte.
2007 ergab sich die Möglichkeit für die Übernahme größerer Räumlichkeiten, welche die regelmäßige Ausstellungstätigkeit in einem eigenen Raum mit sich brachte. Die intelligente und formal überzeugend gelöste Adaptierung des Raumes im Hochparterre von Margit Ann Berger und Eva Musil schuf seit 2008 ein Forum für kleinere Veranstaltungen und Präsentationen.
2009 wurde mit Roman Höllbacher ein neuer künstlerischer Leiter gefunden, der durch sein fundiertes Wissen und seine unermüdliche Arbeit für die IA neue Akzente setzen konnte. Um nur ein Beispiel zu nennen, so stellte die Herausgabe eines Architekturführers „Baukunst in Salzburg seit 1980“ im Jahr 2010 eine immense logistische und wissenschaftliche Leistung dar, welche normalerweise nicht von einem privaten Verein, sondern universitären Einrichtungen zu bewältigen ist.
Ich würde mir wünschen, dass die professionelle Arbeit der IA bei den zuständigen Fördergebern die ihr gebührende Anerkennung in einem verstärkten Maße erfahren würde und wünsche alles Gute für ein neues Haus – auch wenn ich den Auszug aus dem Künstlerhaus natürlich nur bedauern könnte. Gratulation zur Arbeit und viel Erfolg für die Zukunft.
Hemma Schmutz
Leiterin des Kunstvereins Salzburg
In den zwanzig Jahren ist die Initiative Architektur für die Stadt und für das Land Salzburg zum Gewissen für Baukultur geworden. Die zahlreichen Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen und Kooperationen, unter anderem auch mit Architektur Technik+ Schule, tragen dazu bei, ein öffentliches Bewusstsein für aktuelle Themen der gebauten Umwelt zu schaffen. Was sich dazu im Archiv angesammelt hat, ist ein wertvoller Speicher, der die Basis für das Zukunftsprojekt eines Zentrums für Baukultur bildet. Für ein derartiges Haus die vorhandenen Energien und Ressourcen zu bündeln, stellt eine lohnende Aufgabe für die Zukunft dar.
Wolfgang Richter
(Vorsitzender architektektur Technik+ Schule)
In einem Dialektgedicht von Friedrich Achleitner findet sich auf unnachahmliche Weise das Problem formuliert, gegen das die Initiative Architektur Salzburg seit, kaum zu glauben, 20 Jahren zu Felde zieht.
„Bix bum fix / nix / koa oanung von duddn und blos / owa / a nosn a nosn / middn im gsichd“
Es scheint ausgeschlossen, Gespräche über Architektur zu führen, ohne dass sie in Geschmacksurteile münden – oder sich darin erschöpfen!
Doch auch der Geschmack (und das damit verbundene Urteil) ist eine Frage des Wissens. Daher kann man sich nur wünschen, dass die Initiative Architektur Salzburg ihre verdienstvolle Arbeit mit Kraft, Energie und Einfallsreichtum fortsetzt.
Roman, Andrea und Jana: nur weiter so und nur nicht locker lassen!
Heinz Kaiser, Kulturverein SCHLOSS GOLDEGG
„Die INITIATIVE ARCHITEKTUR ist zu einem wesentlichen Element der Salzburger Baukultur geworden. Die Sichtbarmachung der Möglichkeiten in der Gestaltung des Raumes in seiner Vielfalt und Komplexität, die Vernetzung mit anderen Disziplinen, sowohl räumlich wie inhaltlich, das ist anhand von konkreten Beispielen und wissenschaftlichen Zugängen hervorragend gelungen. Die laufende Einbeziehung und Diskussion mit allen Menschen im Salzburger Lebensraum ist besonders hervorzuheben. Eine breite Sensibilisierung für Themen des Städtebaus-, Orts- und Landschaftsplanung, der Kultur und Kunst im öffentlichen und privaten Raum kann nur mit Plattformen wie der INITIATIVE ARCHITEKTUR erreicht werden.
Wir freuen uns auf die weitere Kooperation, vor allem auch mit dem in Entstehung und von uns initiierten designforum Salzburg am Competence Park SALZBURG.“
DI Bernhard Ölz
Vorstand PRISMA Holding AG
Wie entsteht Baukultur? Sicherlich nicht durch gesetzliche Bauordnungen,
Oder die Schaffung von allgemein gültigen Patentrezepten.
Der richtige Weg zur Baukultur ist Information und Meinungsbildung!
In diesem Sinne viel Mut, Einsatz, Freude und Begeisterung für die weiteren Jahre!
Der Napoleonstadel – das Architektur Haus Kärntens
Kärnten war nach der Steiermark das zweite Bundesland in Österreich, das ein Haus der Architektur gründete. Auf Initiative der Zentralvereinigung der Architekten in Kärnten wurde der vom Abriss bedrohte „Napoleonstadel“ von der Stadt Klagenfurt gepachtet um ihn daraufhin in geeigneter Weise zu einem Ausstellungshaus umzubauen. Gemeinsam und mit großen finanziellem Engagement der Stadt Klagenfurt wurde ein Wettbewerb zum Umbau ausgeschrieben. Nach dem Wettbewerbsentwurf von Wolfgang und Marta Gärtner wurde 1992 das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende ehemalige Depotgebäude nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten großzügig umgebaut und mit nachträglichen Keller- und Sanitärräumen versehen. Es stellt mit Cafè, Büros und zweigeschossigem Ausstellungsraum seit vielen Jahren den Mittelpunkt von Kärntens Architekturszene dar.
Das Team des Architektur Hauses Kärnten
DI Raffaela Lackner, Arch. DI Todorka Iliova Fritz, Arch. DI Harald Weber,
DI Annekathrin Hahmann, Arch DI Gerfried Ogris, DI Erika Striedinger,
DI Jürgen Wirnsberger, DI Georg Wald
„aut. architektur und tirol“ wurde 1993 als „Architekturforum Tirol“ gegründet und startete 1994 mit der ersten öffentlichen Veranstaltung in angemieteten Räumlichkeiten in der Erlerstraße in Innsbruck. 1999 wurde gemeinsam mit Vertretern der Universität Innsbruck ein Konzept erarbeitet, das denkmalgeschützte ehemalige Sudhaus des Adambräus – ein Gebäude der klassischen Moderne von Lois Welzenbacher – in ein „Haus der Architektur“ zu transformieren. Diese Idee wurde dank des Engagements der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol umgesetzt. 2005 erfolgte die Eröffnung von „aut. architektur und tirol“ und vom „Archiv für Baukunst“ der Universität Innsbruck im renovierten Adambräu. Dem „aut“ stehen seitdem knapp 300 m2 Ausstellungsfläche, ein Vortragsraum und Büroräumlichkeiten zur Verfügung, die es uns ermöglichen, die unterschiedlichen Aspekte des Baugeschehens einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen und die Auseinandersetzung mit qualitativen Gestaltungsfragen in Tirol zu thematisieren. Für uns bedeutete dies die Anerkennung als wichtige Kulturinitiative in Tirol – eine Anerkennung, die wir auch der Initiative Architektur in Salzburg wünschen.