Presseinformation: Architekturtage 2010 in Salzburg
Architekturtage 2010 in Salzburg – Über 40 Veranstaltungen in Stadt und Land
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Architektur in der Literatur und im Glauben – Großer Zuspruch für die neuen Schwerpunktthemen
Wer sich für zeitgenössische Architektur interessiert, hatte am vergangenen Freitag und Samstag in Salzburg die Qual der Wahl: über 40 Programmpunkten in Stadt und Land hatte die INITIATIVE ARCHITEKTUR organisiert und koordiniert, um die Baukunst ins Bewusstsein zu holen.
Das Motto der österreichweiten Veranstaltung, die heuer zum fünften Mal veranstaltet wurde und somit ihr erstes Jubiläum feierte, hieß in diesem Jahr: Ansichtsexemplar – Architektur 1:1 erleben, denn wenn sich Architektur im Maßstab 1:1 befindet, dann lässt sie sich begehen, erleben, erklären und begreifen.
Alle neun Bundesländer luden dabei zu einem spannenden und vielfältigen Programm: Interessante Gebäude können besichtigt werden und Architekturbüros öffnen ihre Türen. Führungen und Exkursionen quer durchs Land und über die Grenzen hinaus, Baustellenbesuche, Vorträge, Ausstellungen, Filme, Kunstevents und Feste machen an diesen Tagen die Architektur in Österreich zur Hauptsache.
Architektur als individuelle Phantasie, in ihrer sakralen und intimen Dimension erforschen – als eine persönliche, private Herangehensweise - das stand im Zentrum der Architekturtage 2010 in Salzburg. Die heurigen Schwerpunktthemen der biennalen Veranstaltung hießen daher „Architektur und Literatur“ sowie „Glaubensräume“. Diese wurden in Stadtrundfahrten und -führungen, Lesungen, Ausstellungen und im Kinderprogramm aufgegriffen.
Bereits am Abend des Donnerstags war man mit der Eröffnung der Ausstellung „Architektur wie sie im Buche steht“ in die Architekturtage gestartet. Bei der Schau steht die Baukunst mit Worten im Fokus: Schauplätze der Weltliteratur wurden dafür von Studenten der TU München in Modellen umgesetzt. Beispielsweise ist ein Modell des Kegels Roithamers aus Thomas Bernhards Roman „Korrektur“ von 1975 zu sehen. In ihm kommt die gefährliche Seite von Architektur zum Ausdruck: das Betreten des Kegels führte in dem Roman zum Tod. Studierende der Abteilung Schauspiel und Regie der Universität Mozarteum ließen am Samstag mit einer szenischen Lesung für zahlreiche Besucher das Phänomen Architektur im Geiste entstehen. Die Ausstellung wird noch bis zum 8. Juli im Raum für Architektur im Künstlerhaus zu sehen sein.
Ein interkultureller Dialog konnte mit der Führung „Glaubensräume“ aufgenommen werden, welche am Samstag die Räumlichkeiten verschiedener religiöser Gemeinschaften in Salzburg besuchte. Dieser soll auch in Zukunft in weiteren Projekten fortgeführt werden, da sich die Führung großer Beliebtheit erfreute. Die Teilnahme am Gebet der Sikhs oder die Führung durch Christian Boltanskis tiefsinnige Installation „Vanitas“ in der Domkrypta machten Räume in ihrer sakralen Dimension erfahrbar. Beim gemeinsamen abschließenden Mahl im Furtwängler-Garten konnten die Erlebnisse diskutiert werden.
Sieben von ExpertInnen geleitete Stadtspaziergänge widmeten sich an den beiden Tagen besonderen Themen und nicht öffentlich zugänglichen Bauten wie z.B. baulichen Veränderungen in der Erzabtei von St. Peter oder privaten Traumhäusern. Auch die derzeitige Umgestaltung des Stadtteils Nonntal wurde in einer der Führungen erkundet. Die Teilnehmer hatten dabei auch die Gelegenheit die Baustelle der neuen Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät gemeinsam mit den Architekten zu besichtigen. Die Wohnanlage Samer Mösl, welche am vergangenen Donnerstag mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit in der Kategorie Wohnbau ausgezeichnet worden war, war am Freitag „Ansichtsexemplar“. Moderne Architektur in den Salzburger Bezirken wurde am Samstag bei weiteren sieben Exkursionen mit dem Reisebus besucht.
Den Baukünstler persönlich kennenlernen konnten am Freitag zukünftige Bauherren in Architekturlounges und offenen Ateliers. ArchitektInnen in der Stadt Salzburg, dem Flachgau und dem Pinzgau fanden sich in den Lounges ein, um sich in Pecha-Kucha-Manier zu präsentieren. Dabei lag die Würze in der Kürze: jeder Teilnehmer hatte 6 min 40 sek zur Vorstellung seiner aktuellen Projekte.
Schulklassenprojekte, z.B. Das Projekt einer 5. Klasse des Musischen Gymnasiums „…und das Wort ist Raum geworden“, griffen ebenso Architektur in ihrer Beziehung zu Literatur auf. Am Samstag ermöglichten es die Architekturtage der Jugend den Raum einmal in ganz anderer Art zu erleben: „Giant Sequencer“ ein interaktives Kinderprogramm bei dem durch Bewegung im Raum Musik erzeugt wurde, lockte nicht nur ein junges Publikum in die moderne Architektur der Neuen Mitte Lehen, sondern wurde sogar live im Radio übertragen. Führungen für Schulklassen, Kinderbaustellen und ein Lehm-Workshop rundeten das Programm ab.
Link: http://www.architekturtage.at/2010/salzburg