Nachbericht: Architekturtage 2024 in Salzburg

AT24, PRESSEMAPPE, PRESSE

Umdenken in der Prozesskette in Unternehmen, die Wert schaffen
Die Auftaktveranstaltung der Architekturtage 2024 in Salzburg, die Busexkursion „Vom Bergwerk zum Bauwerk“, die Herausforderungen und Lösungen am Weg zur klimaneutralen Produktion von Zement und Beton zeigte, startete am Freitag, 07. Juni 2024 bereits um 8:45 Uhr mit Abfahrt beim Architektuhaus Salzburg. Erster Stopp der Tour war das Zementwerk der Firma leube Baustoffe in St. Leonhard bei Hallein. Nach einer inhaltlichen Einführung in der Zentrale mit anschließender Führung durchs Zementwerk, ging es direkt zum Bergwerk auf den Gutrathberg. Die 26 Exkursionteilnehmer*innen begleiteten damit eine der wichtigsten Prozessketten der Bauwirtschaft – vom Abbau des Ausgangsmaterial Mergel bis zur Baustelle. Der nächste Halt auf diesem Weg war das Betonwerk der Firma Deisl-Beton. Mit dem Wissen über Betonproduktion ging es dann, der Prozesskette folgend, zur Baustelle der Volksschule Adnet, wo Architekt Georg Huber das nachhaltige Umbaukonzept erläuterte und durch den Rohbau führte.

Natur-Cement-Herstellung im Leerstandsgebäude
Parallel zur Busexkursion fand in der ehemaligen Kerzenfabrik, einem von der SUPER INITIATIV vermieteten Leerstandsgebäude in der Stadt Salzburg, ein Natur-Cementputz-Workshop mit Peter Bucher statt. Peter Bucher aus Fieberbrunn in Tirol ist einer der letzten Plattenmacher für Natur-Cement-Platten. Er vermittelte im Seminar reichlich Fachkenntnisse über die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit des Materials. Die Ergebnisse in Form von Dachziegeln aus sogenanntem Roman-Cement sind im Architekturhaus Salzburg präsentiert. Wir danken der SUPER INITIATIVE für die Möglichkeit, die Räumlichkeiten für den Workshop zu nutzen.

OPENSTUIO
Das Architekturbüro Strobl Architekten öffnete für Interessierte ihr Büro. Im Format OPENSTUDIO gestalteten sie einen Tag mit Snacks, Getränken, einer Videopräsentation zu ihren Projekten. Es lagen Broschüren und verschiedene Bücher mit Wettbewerben des Büros sowie Materialien zu den Architekturtagen auf. Im Laufe des Tages konnten Studierende, Interessierte, Freunde und Verwandte sich das Büro und die Projekte mit großem Interesse anschauen.

Eröffnung zum Auftakt
Im Architekturhaus Salzburg gab es zur Ausstellung "material affairs - Baustoffe und ihre Ökobilanz" ein Vermittlungsprogramm für Schulen. Eine 5. Klasse des Gymnasiums Seekirchen mit 24 Schüler*innen ergatterte den ersten Termin und erforschte im Schulworkshop "Die Rolle des Materials" den Zyklus von Baumaterialien, die in der Ausstellung zu sehen sind. Die Ausstellung wurde am Freitag-Nachmittag im Beisein zahlreicher interessierter Gäste – darunter Gemeinderätin Gabriele Venditto-Wagner und der neue Direktor des Salzburger Freilichtmuseums Peter Fritz – von Planungsstadträtin Anna Schiester feierlich eröffnet.

Pfiffige Visuals in der Kollegienkirche
Die Firma prefa war für uns bei der Langen Nacht der Kirchen, die am selben Tag stattfand, und upcycelte für Besucher*innen aus Alt-Blech unglaubliche 250 Pfeiferl. Neben Aufführungen zum Projekt „garten eden – young visions“ in der Kollegienkirche Salzburg fand im KHG Salzburg ein Worldcafé zum Thema "Wie sieht ein gutes Leben für alle aus? Mit Nachhaltigkeit in Richtung Zukunft!" statt. Über Nachhaltigkeit in vielen Bereichen wurde mit Gunter Sperka, Peter Horner, Sonja Schachner-Hecht und Sebastian Riedel gesprochen.

Kuchl – das Holz-Eldorado
Ebenfalls am Freitag fand am Wissenscampus Kuchl ein spannender Workshop zum Bauen mit Holz statt. Der Weg vom Baum zum Holzbau erfolgt in vielen Bearbeitungsschritten und erfordert spezielles Know-how. Die Herstellung und Verarbeitungsmöglichkeiten von Holz wurden im Rundgang mit Thomas Berger von ProHolz Salzburg beleuchtet. Markus Leeb (FH Salzburg) präsentierte Innovationen wie die Bauteilaktivierung von Holz, spannende Materialforschung und Messungen über ausgeklügelte Sensorik. In einem zweiten Teil wurde unter fachmännischer Anleitung in der Handwerkstatt des Holztechnikums Kuchl eine Holzbauwand hergestellt – mit all ihren Schichten und Funktionen.

Putzgestaltung an Musterplatten
Auch bei der Firma sto durften wir bei den Architekturtagen vorbeischauen. Vom sto-Schulungsteam gab es für die 6 Teilnehmenden Tipps und Tricks aus Theorie und Praxis zur Fassaden- und Innenraumgestaltung mit Putzen. Nach einer praktischen Einführung durften die Teilnehmer*innen auf Musterplatten selbst aktiv werden – mit tollen, kreativen Ergebnissen!

Die Lehmwand steht
Eine Wand mit Lehm-Putz wurde am Samstag, 08. Juni 2024, im Salzburger Freilichtmuseum errichtet. Unter der Anleitung von Stefano Mori erlernten die Teilnehmer*innen, welche Erde sich für die Lehmherstellung eignet und zeigte Techniken die im Lehmbau zu Anwendung kommen. Mitgebrachte Gartenerde wurde getestet und verarbeitet.

Zucker-, Brot- und Keksgebäude
Zum kostenfreien öffentlichen Vermittlungsprogramm für Kinder zur Ausstellung "material affairs - Baustoffe und ihre Ökobilanz" kamen 10 Kinder ins Architekturhaus. Mit ganz und gar unüblichen Substanzen wurde unter der Leitung von Vermittlerinnen Charlotte und Elsa das Architekturhaus nachgebaut. Aus Lebensmitteln, die nicht mehr zum Verzehr geeignet sind, wurden Zucker-, Brot- und Keksgebäude gebaut.

Grün, grün, grün ist unsere Stadt
Die Radtour durch Salzburg mit Landschaftsarchitektin Verena Hitsch war ein voller Erfolg. In der ganzen Stadt wurden begrünte Dächer und Fassaden besichtigt und hierbei verdeutlicht, dass die Begrünung der Gebäudehülle eine der Möglichkeiten ist, die vorhandene Stadtlandschaft zu reparieren. Grünräume sind nicht als Kosten-, sondern als Wertfaktor für die Gesundheit von Mensch, Stadt und Umwelt zu begreifen. Das letzte Objekt der Tour war die begrünte Fläche über der Tiefgarage im Quartier Riedenburg – eine weitläufige Wiese mit schattenspendenden Bäumen,  wo alle 30 Teilnehmer*innen der Radtour ein schmackhaftes Picknick erwartete. Auch einige Bewohner*innen nahmen gerne am Picknick teil. Dank des herrlichen Wetters ein gemütlicher Ausklang und erfolgreicher Abschluss des zweiten Programmtages in Salzburg.

Der Pinzgau zeigt wie‘s geht!
Abschließend gab es am Freitag, 14. Juni 2024, eine Busexkursion zu Bauprojekten im Bezirk Zell am See. Die Beispiele aus den Bereichen Wohnen, Tourismus und Gewerbe standen paradigmatisch für das diesjährige Motto. „Es geht doch!“ argumentierten die Beteiligten Georg Huber (Gestaltungsbeirat Bezirk Zell a. See), Iris Reiter, Wolfgang Sitka (Initiative Pinzgauer Architekten), Andreas Volker, Wolfgang Rieder, Gerald Kessler, Sylvia Lenz (Bauverwaltung Zell am See). Ausgezahlt hat sich die Teilnahme für eine 5. Klasse der HTL Saalfelden, die die Gelegenheit für ihre Maturavorbereitungen genutzt hat. Belohnt wurden sie und die übrigen Teilnehmer*innen mit exklusiven Einblicken in eine bewohnte Penthauswohung. Mitarbeiter*innen von Rieder Group haben uns begleitet und im Rieder Campus überaus freundlich empfangen.

Wir danken allen Mitwirkenden und Kooperationspartnern, die uns bei der Umsetzung des AT24-Programms unterstützt haben:
Deisl-Beton, Dr. Richard, FH Kuchl, Holztechnikum Kuchl, Interreg Bayern-Österreich, Lange Nacht der Kirchen, leube-Zementwerk, Musikum Salzburg, proHolz, Salzburger Freilichtmuseum, sto, SUPER INITIATIVE, prefa, ZAB Zukunftsagentur Bau