Ehrung Fritz Lorenz
FILMPORTRAIT
FILM, TVTHEKLänge: 14 Minuten
Das 15-minütige Filmporträt entstand im Auftrag der Initiative Architektur anlässlich der Verleihung des „Großen Verdienstzeichens des Landes Salzburg“ an Fritz Lorenz. Coronabedingt konnte die Ehrung nur im kleinsten Kreis stattfinden.
Architekt Fritz Lorenz wurde mit dem „Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg“ gewürdigt. Lorenz hat sich um die Baukultur in Stadt und Land Salzburg bleibende Verdienste erworben und zu einer Erneuerung der architektonischen Kultur Salzburgs beigetragen. Er war der erste Architekt in Salzburg der nach der SVK auch in den renommierten Gestaltungsbeirat der Stadt Salzburg berufen wurde, wo er sich für die vorbildliche Pflege historischer Bausubstanz und zeitgemäßem Bauen im historischen Kontext einsetzte.
Lorenz studierte Architektur an der TU Wien (damals Tech. Hochschule) und an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Von 1967-71 sammelte er als Absolvent Auslandspraxis in Teheran, Johannesburg und Lusaka/Sambia. Nach seiner Rückkehr nach Salzburg war er Mitarbeiter in verschiedenen Architekturbüros in Salzburg (1975 Bürogründung; seit 2010 als LORENZ+Partner Architekten ZTGmbH).
Exemplarische Werke, mit denen er der Praxis der Altstadterhaltung und der Denkmalpflege essentielle Impulse gab, sind die Revitalisierung der sog. „Steinerhäuser“ in der Judengasse 5-7, der Neubau des Wohn- und Atelierhaus Arenbergstraße 29b oder die (einstige) Berger-Bank am Rathausplatz. Weitere Arbeiten dieser architektonischen Praxis der Altstadterhaltung sind die Revitalisierung des Schliesselberger-Hauses in der Lederergasse 3 und 5 oder aber die Einfügung prägender Neubauten, wie beim Haus der Natur, das er 2007- 09 nicht nur sanierte, sondern für das er auch den neuen Zugang plante.
Der Bereich des Bauens im historischen Kontext ist ein wichtiger, aber es ist keineswegs das einzige Betätigungsfeld von Lorenz, ganz in Gegenteil. Das Werk von Fritz Lorenz umfasst nahezu alle Bauaufgaben, im Oeuvre des jetzt 81-jährigen und nach wie vor aktiven Architekten finden sich Wohn- und Geschäftsbauten, ein Studentenwohnheim, Schulen und andere öffentliche Bauten, genauso wie eine Klinik, die Meisten davon in Salzburg. Einen Großteil dieser Aufträge errang Loren über Wettbewerbsbeiträge.
Seine objektive Fähigkeit jenseits unterschiedlicher Auffassungen, die Qualität von Architektur vorurteilsfrei und ohne persönliche Neigung zu bewerten hat auch dazu geführt, dass er immer wieder in Gestaltungskommissionen und Beiräte berufen wurde. Johann Padutsch: „Fritz Lorenz war während seiner Tätigkeit im Gestaltungsbeirat immer präsent, hat sich aber nie in den Vordergrund gedrängt. Er hat die Dinge auf den Punkt gebracht und für alle verständlich kommuniziert. Er war Teil der Szene, von allen anerkannt, ist doch hervorgestochen und ich habe noch nie ein schlechtes Wort über ihn gehört. Die Aufstockung am Max-Ott-Platz hat mich beispielsweise persönlich sehr gefreut. Sie zeichnet sich durch eine tolle großstädtische Architektursprache aus und ist erst dadurch zu einem Denkmal geworden.“
Lorenz, der letztes Jahr im März seinen 80. Geburtstag feierte beherrscht, wie nur mehr wenige die gesamte Bandbreite des Schaffens eines Architekten, vom Städtebau bis zur Gestaltung der Details. Dabei widmet er jeder dieser Ebenen dieselbe Aufmerksamkeit, alle seine Arbeiten sind von einer durchgängigen Qualität getragen. Aus dieser Haltung spricht die große soziale Kompetenz des Menschen und des Architekten Fritz Lorenz. Sie äußert sich in seinen Bauten, die das menschliche Maß nicht nur nie in Frage stellen, sondern die im Wissen um die Gleichheit der Menschen, also unbesehen der Herkunft oder sozialen Stellung des Auftraggebers, stets mit derselben Würde und Wertschätzung gegenüber der Aufgabe und ihren künftigen Nutzern behandelt werden. „Man muss sich mit dem Bauherrn und den Bauaufgaben auseinandersetzen – funktionell, ästhetisch, angemessen. Das erfordert eine gewisse Haltung; man darf der „Mode“ nicht verfallen, so Lorenz.