Architekturpreis Land Salzburg 2018
mit einem Vorwort von Laura P. Spinadel
PublikationDer reich bebilderte, 56-seitige Katalog liefert Texte zum Preisträgerobjekt, den Anerkennungen sowie zum Stipendiaten und stellt neben den Objekten der engeren Wahl außerdem alle in die Bewertung aufgenommenen Objekte vor. Damit gibt sie einen guten Überblick über das Baugeschehen der letzten zwei Jahre in Stadt und Land Salzburg.
Mit Beiträgen von Laura P. Spinadel, Stefan Marte und Christian Kühn.
Ausgezeichnet wurden dieses Jahr hobby a. für die Boulderbar, die globale Empfindungen stiftet, wie „endlich einen Ort gefunden
zu haben, in dem man als Kosmopolit das Gefühl hat, daheim zu sein“ (Laura P. Spinadel). Vertiefend liest man, dass eine leerstehende Industriehalle durch die neue Nutzung einen Beitrag zur nachhaltigen Belebung des Quartiers leistet. Der Verfall von Industriehallen in der Stadt ist eine große Chance für Investoren auf der ganzen Welt, wenn auch oft ohne positiven Effekt auf das Umfeld. Hier löste die private Investition aber zweifelsohne einen Mehrwert für das Viertel aus.
Ist die Boulderbar Salzburg wirklich Architektur? Wenn wir Alvar Aalto glauben, dann ist dieser Bau aufgrund der durch die Topografie der Kletterwände und die gefalteten Bodenflächen ausgestrahlten Menschlichkeit eindeutig Architektur. Der menschliche Maßstab, der in allen Zwischenräumen der neu inszenierten Halle angelegt wurde, lädt ein, hier sowohl alleine als auch in der Gruppe zu verweilen. Die sehr durchdachten, extrem räumlichen Wände – die die geforderte Perfektion nur durch den Einsatz von Laser erreichen konnten – sind flexibel genug für die regelmäßig veränderten Kletter-Choreografien. Hier haben der Architekt und sein Bauherr die Aussage von Zaha Hadid radikal durchgezogen: „Wenn man uns Architekten konsequent tun ließe, wovon wir träumen, wäre die Welt ein besserer Ort.“
Das Föderstipendium erhielten Horst Lechner und Lukas Ployer für ihre Diplomarbeit "Flussraum Salzach – Transformation zur Lebensader". Diese legte, wie die Verfasser sagen, den Grundstein für eine Lebensaufgabe. Wenn man sich in so frühen Jahren mit so viel Leidenschaft einem Thema widmet, kann man sagen, dass die Autoren mit der Salzach ihre Mission gefunden haben. Architekten sind Märchenerzähler, die von einer besseren Zukunft berichten. Sie lernen, ihre Visionen zur Schau zu stellen und mit der Gesellschaft zu kommunizieren. Die Ausstellung „Flussraum Salzach – Transformation zur Lebensader“ erreichte sowohl die Boulevardzeitungen wie auch die Fachwelt bis hin zur Politik.
Preis: EUR 10,00 (für Mitglieder EUR 5,00)
Herausgeber: Initiative Architektur Salzburg 2018, 60 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, 16 x 21 cm, Fadenheftung, kartoniert.