Kein Haus für Mozart?
Stellungnahme der INITIATIVE ARCHITEKTUR
Die Kontrollinstanzen auf Bundesebene, das Kuratorium der Salzburger Festspiele mit den politischen Vertretern von Stadt und Land Salzburg und der Republik Österreich lassen sich von den Interessen eines Einzelnen paralysieren. Dass durch undurchsichtige Machinationen ein nachgereihter Architekt Einblick in Unterlagen von Konkurrenten erhielt, verletzt aufs Gröbste die Grundregeln des Vergabeverfahrens und bildet einen öffentlichen Skandal, der nicht geduldet werden darf. Man muss ernsthaft fragen, wie es sein kann, dass der Vergabekontrollsenat zwar die Einsprüche eines unterlegenen Konkurrenten verfolgt, diese Frage aber geflissentlich verschweigt.
Es ergeht daher die Aufforderung an das Kuratorium der Salzburger Festspiele, die nunmehr eingeschlagenen Verzögerungstaktik zu verlassen und im Sinne des eindeutigen Votums des Verhandlungsverfahrens (9:0 Stimmen, davon auch Vertreter des Kuratoriums) das Projekt Hermann/Valentiny/Wimmer/Zaic zu verfolgen. Die bislang vorgebrachten Argumente gegen das Projekt entbehren einer sachlichen Basis und fallen in diesem Moment in sich zusammen.
Die bisher in die Öffentlichkeit gedrungenen Einsprüche (Prüfung der Kostensituation beim Siegerprojekt, Vergleichbarkeit mit dem nachgereihten Projekt) sind binnen kürzester Zeit zu entkräften, was weder technisch noch organisatorisch ein Problem ist, sodass Argumente Verhandlungen mit dem zweitgereihten Projektsverfasser aufzunehmen entfallen.
Die Interpretation von Fragen des Denkmalschutzes und der Einfügung in das Stadtbild sind einzig und allein per Gutachten im Zuge der Einreichplanung von den dafür zuständigen Behörden bzw. Sachverständigengremien zu beurteilen und sicher nicht per öffentlichen Zuruf eines unterlegenen Teilnehmers zu entscheiden.
Der von den Medien begierig aufgegriffene Vater-Sohn-Konflikt (Holzbauer-Valentiny) ist durch die Personalisierung der Dabatte dazu angetan, das Problem zu verschleiern. Es muss allen Involvierten bewusst sein, dass solche Vorgänge öffentliche Auftraggeber generell diskreditieren.
Der Vorstand