Bauen auf dem Lande
Weitere Schritte nach dem Zukunftsforum
Auszug aus dem Referat Mayr vom 5.5. 2003
Mögliche weitere Schritte
Wir formulierten ein "Notprogramm" mit vordringlich umzusetzenden und auch umsetzbaren Maßnahmen, einem klaren Bekenntnis der Politik zu den vorhandenen Defiziten und zur Notwendigkeit der Förderung zeitgemäßen Bauens, Besetzung der seit Jahren nicht wahrgenommen Position eines eigenverantwortlich agierenden, couragierten Architekturvermittlers in der Landesplanung, die so genannte "Baugestaltung", publizistische Offensiven in den diversen, dem Land nahestehenden Medien.
Nach dem heutigen Vormittag als Initialzündung könnte eine weitere Veranstaltung der gemeinsamen Konstituierung von Projektteams dienen, die konkrete Maßnahmen für unterschiedliche Themen erarbeiten, um diese dann zum Teil auch gesetzlich zu verankern. Dabei sollen wiederum Experten von außen eingebunden werden.
Schwerpunkte:
- Gestaltungsbeiräte und Architekturbegutachtung
- Architekturwettbewerbe
- Architekturvermittlung
- Architektur und Tourismus
- Architektur in der Landwirtschaft
- Architektur und Umweltgestaltung/Raumordnung
- Architektur und Wohnbau
- Bauherren und Bauträger (Stichwort M-Preis)
2004
Abschlußveranstaltung, Präsentation der Ergebnisse unter Einbindung der breiteren Öffentlichkeit und Erstellung einer attraktiven Publikation. Dass dies keine Zukunftsmusik bleibt, liegt bei unserem Landeshauptmann.
Die INITIATIVE ARCHITEKTUR schlägt im Juni eine eintägige Fahrt zu positiven Beispielen zeitgemäßen Bauens im Land Salzburg vor. Die jeweiligen Qualitäten können vor Ort im Dialog mit den planenden Architekten und den Bauherrn diskutiert werden.
LANDESKORRESPONDENZ
Schausberger-Resümee beim 9. Zukunftsdialog zum Thema "Architektur im ländlichen Raum"
05.05.2003
Für Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger wurde heute, Montag, 5. Mai, bei dem von ihm eingeladenen 9. Zukunftsdialog zum Thema "Architektur im ländlichen Raum" in der Salzburger Residenz der Startschuss für ein besseres, qualitätvolleres Bauen auf dem Land gelegt. Schausberger will in den nächsten Wochen und Monaten eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema moderne zeitgenössische Architektur und Empfehlungen der Experten an die Landespolitik, wie der Bewusstseinswandel für qualitätvolleres Bauen erreicht werden kann. Schausberger dankte der "Initiative Architektur" für die Anregung zu diesem Zukunftsdialog, die er sehr gerne aufgegriffen habe. Schausberger legt ein klares Bekenntnis zur modernen Architektur ab und forderte eine offene Diskussion über diese Frage.
Im Einzelnen fasste der Landeshauptmann folgende Punkte als erstes Ergebnis der heute begonnenen Architekturdiskussion zusammen:
Es gebe keinen Gegensatz der Architektur in der Stadt und auf dem Land. Es müssen sowohl in der Stadt wie auch auf dem Land die gleichen Maßstäbe in Architektur und Landschaft angelegt werden.
Die vier Partner, Architekten, Bauherren, Politik und Verwaltung, müssten versuchen, eine ausgewogene Partnerschaft zu erreichen. Die Funktion des Architekten dabei sei es, als Vermittler, Erklärer und Bewusstseinsbildner aufzutreten, der motivieren und nicht polarisieren soll. In diesem Zusammenhang kritisierte der Landeshauptmann, dass bei manchen Architekten,
Architekturkritikern eine "intellektuelle Überheblichkeit" feststellbar sei.
Besonders wichtig sei es, positive Beispiele herauszustreichen, weil damit eine größere Motivation für qualitätsvolles, modernes Bauen erreicht werden könnte. Beim Bauherren müsse andererseits die Verantwortung, die er mit seinem Bau für das Gesamtgefüge habe, verstärkt werden. Die Rolle der
Politik liege bei der Schaffung der Rahmenbedingungen nicht bei den vielen kleinen Details, obwohl die Politik häufig unberechtigterweise für diese kleinen Details verantwortlich gemacht werde. Ein Schwerpunkt werde auch auf der Fortbildung der Mitarbeiter der Verwaltung liegen.
Er werde die Gemeindeentwicklung, das ist die frühere Landesstelle für Dorf- und Stadterneuerung, als Plattform und Drehscheibe für diesen neuen Dialog für die Zusammenarbeit mit der "Initiative Architektur" anbieten.
Es sollten Architektenwettbewerbe für kommunale Projekte stärker forciert werden.
Die Öffentlichkeitsarbeit sei in Zusammenarbeit mit der "Initiative Architektur" zu intensivieren, wobei die Medien des Landes dabei stärker genützt werden sollen.
Die heute begonnene neue Diskussion über zeitgemäße, moderne Architektur solle fortgeführt werden.
Eine Evaluierung der Gestaltungsbeiräte auf dem Land und deren Arbeit sei dringend nötig.
Mehrere bei dem heutigen Zukunftsdialog gemachte Anregungen, insbesondere jene des Salzburger Architekturkritikers Mag. Norbert Mayer, sollen in Diskussionen und Workshops weiter verfolgt werden mit dem Ziel, verbesserte kommunale Architektur zu schaffen.
Im Juni werde eine Studienfahrt organisiert, bei der Beispiele gelungener, zeitgemäßer Architektur vorgestellt werden.
Das geplante Nationalparkzentrum soll unter dem Aspekt zeitgemäßer Architektur weiter verfolgt werden.
Die Beratungen der Landesregierung im Referat Baugestaltung müssen effizienter gestaltet werden.