Halle 1 wird gewürdigt
Ein Bericht von Reinhard Kriechbaum anlässlich des Pressegespräches für den Landesarchitekturpreis, zu lesen unter www.drehpunktkultur.at
Die Jury lobte die „ganzheitliche“ Haltung und das Konzept, das in den Arbeiten von "Halle 1" sichtbar wird: Die beiden Architekten drückten nicht "einen Stempel auf", sie inszenierten sich nicht selbst, lobt Carl Fingerhuth. "''Halle 1'' findet für jeden Ort eine Lösung, die aus der Umgebung und den Bedürfnissen der Leute heraus entwickelt" werde. - Heinz Lang von "Halle 1" sagt über die Bedeutung des Architekturpreises, dass damit "zur Vertrauensbildung beigetragen" werde. Es sei ein Zeichen, und eine solche Auszeichnung gebe Architekten die Zuversicht, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern werde. Von "Halle 1" stammt übrigens auch der Entwurf für die neue Stadtbibliothek auf dem Areal des Lehener Stadions.
Auch einige Anerkennungen wurden ausgesprochen: an die Architekten Forsthuber Scheithauer für die Gartenstadt Aigen als Beispiel für neue Siedlungsformen; an die Architekten fasch & fuchs (Hemma Fasch, Jakob Fuchs) für die Bibliothek der Pädagogischen Akademie des Bundes als Beispiel für einen sorgfältigen Umgang mit Altbausubstanz; an Arch. Ulrich Stöckl für das BergbauMuseum Leogang "als Signal für Baukultur im ländlichen Raum und auf Grund des Umstandes, dass dieses Projekt aus einer lokalen Initiative hervorgegangen ist", heißt es in der Jurybegründung.
"heri & salli" (Heribert Wolfmayr, Josef Saller) bekommen ein Stipendium "für ihren spielerischen Ansatz und für ihre im Vergleich zu anderen virtuosere Umsetzung von Projektideen".
Gab es bei der Ausschreibung 2000 erst 27 Einreichungen, so wurden 2002 bereits 46 Projekte und 2004 41 Projekte eingereicht. Die Auszeichnung wird für Bauwerke verliehen, die sich im Bundesland Salzburg befinden und zum Zeitpunkt der Einreichung nicht länger als drei Jahre fertig gestellt sein dürfen. Noch nicht gelöst sind die Querelen um den Architekturpreis 2002: Die Jury hat damals das Verwaltungsgebäude neben dem Fernheizkraftwerk vorgeschlagen, die Landesregierung aber die Zustimmung verweigert. Nun sind die damaligen politischen Protagonisten weg von der Bühne und die neue Landesregierung sehe sich nicht als zuständig, erklärte Paul Raspotnig von der "Initiative Architektur" die missliche Lage. Diesmal keine Spur von solchen Misstönen: Der einstimmige Jurybeschluss wurde von der Landesregierung ebenso einstimmig angenommen, sagt Monika Kalista von der Kulturabteilung des Landes. Der "Initiative Architektur" ist seit dem Jahr 2000 die Ausrichtung des Wettbewerbs für den Architekturpreis des Landes übertragen.
Heute, Montag (31.1.) um 19 Uhr wird im Foyer des Amtes der Salzburger Landesregierung in der Michael Pacherstraße 36 (Foyer des Amtsgebäudes, Land Salzburg) der Architekturpreis des Landes Salzburg 2004 durch LH-Stv. Othmar Raus verliehen. (dpk/krie)