Gunther Wawrik hat mit der Kuratorin und Architekturpublizistin Gabriele Kaiser die Ausstellung für das Architekturhaus Salzburg konzipiert. Die Ausstellung ist auch eine Hommage an diesen in seiner Geburtsstadt wenig rezipierten Architekten. Die Ausstellung basiert auf der gleichnamigen Publikation, die 2020 von Eva Guttmann, Gabriele Kaiser und Claudia Mazanek herausgegeben wurde und bei Park Books erschienen ist.
„Die Bergstadt ist ein Gedankenspiel, das dazu anregt, unsere Städte in ihrer Funktionsweise zu hinterfragen.“ Benno Feichter, Kulturjournal ORF
Der aus Salzburg stammende Architekt Gunther Wawrik (Jahrgang 1930) beschäftigt sich jenseits seiner konkreten Bauvorhaben seit vielen Jahren mit Entwürfen und Vorschlägen, die als Kritik an der baulichen Praxis unserer Tage zu verstehen sind. Aufgewachsen am Fuße des Gaisbergs war der Blick über das damals noch weitgehend unbebaute Salzburger Becken für Wawrik prägend. Befreit vom Realisierungszwang entwickelt er mit der Bergstadt einen Gegenentwurf zur Zersiedelung, zum Flächenfraß der ausufernden „Talstadt“. Die Bergstadt ist nicht für einen konkreten Ort geplant, sie ist vielmehr ein universelles Modell, das aus Texten, Skizzen und Plandarstellungen besteht. Sie ist eine auf die Zukunft gerichtete Fiktion, die als Gedankenexperiment aber nicht weniger real ist. Gunther Wawrik hat mit der Kuratorin Gabriele Kaiser die Ausstellung für das Architekturhaus Salzburg konzipiert. Die Ausstellung ist auch eine Hommage an diesen in seiner Geburtsstadt wenig rezipierten Architekten.
Eintritt frei! Die Ausstellung ist am 9. Dezember sowie 24. Dezember 2022 bis 9. Jänner 2023 geschlossen.
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 24. November 2022, 18.30 Uhr
Gunther Wawrik, gebürtiger Salzburger, lebt in Wien. Nach Abschluss des Realgymnasiums folgen ein Praxisjahr als Zimmermann und Maurer, ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Wien 1949-1956 und die Teilnahme an der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg. 1961-1980 führte er gemeinsam mit Hans Puchhammer ein Architekturbüro in Wien. Ab 1980 hat er in Wien sein eigenes Architekturbüro. In den Jahren 1985-1996 war er Professor an der Fachhochschule in München. In den Jahren 1998-1999 war er dort Gastprofessor. Er erhält (mit Hans Puchhammer) für die Terrassenhäuser Goldtruhe, Brunn am Gebirge den Österreichischen Bauherrenpreis 1969 und 1981 den Preis der Stadt Wien für Architektur. 1978 war er Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Architektur ÖGFA, wo er seit 2017 als Ehrenmitglied geführt wird.
Was ist die Bergstadt? Eine Utopie, eine Metapher, ein Prototyp, eine Fata Morgana oder doch eine Fiktion, wie es im Untertitel heißt? Gunther Wawrik siedelt sie in der näheren Zukunft an und hofft, dass niemand auf die Idee kommt, die Stadt tatsächlich bauen zu wollen, obwohl das eigentlich unvermeidlich sei. (Gabriele Kaiser)
Aufgewachsen am Fuße des Gaisbergs war der Blick über das damals noch weitgehend unbebaute Salzburger Becken für Gunther Wawrik prägend. Befreit vom Realisierungszwang entwickelt er mit der Bergstadt einen Gegenentwurf zur Zersiedelung, zum Flächenfraß der ausufernden „Talstadt“.
Der Salzburger Architekt Gunther Wawrik beschäftigt sich jenseits seiner konkreten Bauvorhaben seit vielen Jahren mit Entwürfen und Vorschlägen, die als Kritik an der baulichen Praxis unserer Tage zu verstehen sind. In der Ausstellung werden seine utopischen Entwürfe, die in Form eines Buches publiziert wurden, veranschaulicht.
In einer lebendigen Dialogführung schlüpfen wir in die Rollen eines*r Zeichners*in, Planers*in oder Reporters*in, um den Ansatz Wawriks zu verstehen und versuchen gemeinsam unsere eigene Stadt zu gestalten.
Mit großem Bedauern teilen wir mit, dass Gunther Wawrik nach kurzer schwerer Krankheit im 93. Lebensjahr verstorben ist. Er zählte zu den prägenden Architekten der Nachkriegszeit in Österreich.
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